Warum „woke“ scheitert

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Vivek Ramaswany ist Unternehmer, Autor des Buches „Woke, Inc“ und kandidiert für die nächsten Präsidentschaftswahlen in den USA für die republikanische Partei.
In diesem Video nimmt er eine Definition von „Wokismus“ vor, um dann zu zeigen, warum dieser zum Scheitern verurteilt ist. Hier meine Zusammenfassung:

Woke – Definition bzw. Bedeutung

Woke bedeutet das aufwachen zu bzw. gewahr werden von angeblichen unsichtbaren gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten, welche auf genetisch veranlagten Attributen beruhen.
Dazu zählen:

Rasse
Geschlecht
Sexuelle Orientierung


Desweiteren wird – basierend auf diesen Merkmalen – eine Hierarchie zwischen den verschiedenen Gruppen kreiert, welche besagt, dass jede/r entweder Unterdrücker oder Unterdrückter ist. Aufgrund dieser Dynamik beruhen dann – laut dem Wokismus – alle Beziehungen bzw. Hierarchien.

Die Aufgabe sei nun, diese Hierarchien abzuflachen bzw in ihr Gegenteil zu verwandeln. Dazu sind alle Mittel recht – die Gesetzgebung, als auch der private Sektor sollen mithelfen, diese unsichtabren Ungerechtigkeiten abzubauen, auch das Bildungswesen, also Schulen, Universitäten usw erhalten die Aufgabe, die woke Ideoligie umzusetzen und zu verbreiten. Quotensysteme werden überall eingeführt, um die angeblichen „Mißstände“ zu beheben und um für Gerechtigkeit zu sorgen.

Was stimmt nicht mit der Woke Bewegung?

Das verrückte an der Woke-Ideologie ist (und es ist tatsächlich ver-rückt), dass diejenigen, die diese Ideologie vertreten, glauben, die Welt damit besser und gerechter, fairer und Barriere-freier zu machen. Sie wähnen sich als die neue Generation der Rechtschaffenen, während sie ihre Kritiker als „rechts“, ewig-gestrig oder sogar als rassistisch wahrnehmen. Wer die woke Ideologie kritisiert, macht sich bei Woken grundsätzlich verdächtig, dass mit ihm etwas nicht stimmt, denn nur Menschen, die andere Menschen nicht achten, würden es wagen, die Woke Ideologie zu kritisieren, oder?

Nicht ganz, sagt Ramaswany. Denn die neuen Ideologen, wie er sie nennt, sind nur an der Oberfäche rechtschaffen. In Wahrheit sind sie in erster Linie Mitläufer eines Trends, der sich großspurig selbst als rechtschaffen, inklusiv – eben als woke bezeichnet – jedoch entbehre dieser Trend jeder intellektuellen Grundlage. Tatsächlich erreiche die Woke Agenda das Gegenteil von dem, was sie vorgebe zu sein:

Zersplitterung
Der Wokismus kreiert Fraktale, er zersplittert die Gesellschaft. Ein schwarzer Mensch wird, wenn er sich äußert, zunächst als Zugehöriger der Gruppe schwarzer Menschen angesehen. Das ist falsch. In einer egalitären Gesellschaft, sollte sich ein jeder Mensch unabhängig von seiner rasischen oder genetischen Gruppe äußern können. Statt nun diese Unterscheidungen aufgrund von Rasse, Geschlecht usw. abzubauen, verstärkt der Wokismus ebendiese.

Angst vs freie Rede
Der zweite (und sehr wichtige!) Punkt ist, dass der Wokismus überall in der Gesellschaft Angst erzeugt. Denn wenn Rasse vom Unterschied Deiner Hautfarbe zum Unterschied Deiner Ideen wird (weil jeder Mensch stets aufgrund seiner äußeren Merkmale einer Gruppe angehören wird), dann wird die Ablehnung einer Idee immer häufiger zu einem Vorwurf von Rassismus umgedeutet werden.
Da es in der modernen westlichen Welt keine größere Verurteilung gibt, als „Rassist“ genannt zu werden, werden sich viele Menschen nicht mehr trauen zu wiedersprechen, wenn jemand aus einer benachteiligten Gruppe eine Idee teilt, die sie für schlecht halten – aus Angst am Pranger zu landen. Somit bewegt sich die Gesellschaft insgesamt weg von der freien Rede hin zu einer Angstgesellschaft, in welcher keiner mehr sagt, was er denkt.

Verdienst vs Opferrolle bzw. Feuer mit Feuer bekämpfen
Ein weiterer Punkt ist, dass sich durch die Woke Ideologie unsere eigentlich als Chancen-gleiche Gesellschaft verstandene Gesellschaft auflöst. Zumindest in der Theorie (und ja, es ist leider bereits jetzt eine völlige Illusion) leben wir in einer Gesellschaft bzw. wollen wir in einer Gesellschaft leben, in der es für Deine Chancen egal ist, was für einen genetischen Background Du hast, so Ramaswany. Derjenige, der gut in etwas ist, sollte den Job bekommen und nicht derjenige, der eine bestimmte sexuelle Orientierung hat, oder? Es sollte darum gehen, was Du beiträgst und nicht darum, wie Du aussiehst. Wollen wir in einer Gesellschaft leben, in der Du für Dein Aussehen belohnt wirst, oder für das, was Du kannst oder geschafft hast? Martin Luther King sprach davon, dass Schwarze danach gemessen werden sollen, was sie können und nicht nach ihrer Hautfarbe. Der Wokismus will nun das genaue Gegenteil.

Man möchte anscheinend Feuer mit Feuer bekämpfen, also Benachteiligungen aufgrund von Rassismus mit eben diesem Rassismus bekämpfen, indem man permanent jeden Menschen auf seinen rassischen oder geschlechtlichen Hintergrund reduziert. Das kann nicht funktionieren.

Laut Vivek Ramaswany ist es in den USA bereits jetzt so, dass nicht mehr der Beste den Job bekommt, sondern der oder diejenige, die aus der passenden Quoten-Gruppe kommt. Die Tatsache, dass sich keiner mehr getraut, diese Wahrheit auszusprechen, deutet zumindest daraufhin, dass es um die freie Meinungsäußerung nicht gut bestellt ist.

Fazit

Wir fassen also zusammen: Wokismus ist eher eine Modeerscheinung speziell junger Menschen, die sich gern nach aussen als Weltverbesserer geben, sich aber in Wirklichkeit weder mit den Folgen von noch Wokismus noch mit seinen Wirkmechanismen auseinandergesetzt haben. Wokismus spaltet die Gesellschaft und schadet damit uns allen.

Ein typischer Move der neuen Ideologen wäre an dieser Stelle der Hinweis darauf, dass ja nur „rechte“ ein Video von Vivek Ramaswany teilen würden. Das ist bezeichnend: denn anstatt sich mit dem Gesagten auseinanderzusetzen, wird nur Schubladen-Denken bedient, Argumente werden nicht angehört, sondern gleich die Quelle als „nicht diskussionswürdig“ geframed.

Und genau deshalb – nämlich weil Wokismus innen hohl ist – wird er scheitern.

Wokismus Definition: Wokismus ist die Behauptung struktureller Benachteiligungen in allen sozialen Bereichen, wobei von einer grudundsätzlichen Hierarchie ausgegangen wird und die Teilnehmer der Gesellschaft nach den Merkmalen Rasse, Geschlecht und sexuelle Orientierung in Täter und Opfer eingeteilt werden. In der Folge entsteht ein System der Angst, da durch die Erzählung in allen Köpfen ein stetiges Schuldbewusstsein implementiert wird, wodurch schlussendlich nicht mehr die beste Idee, sondern die größtmögliche Opferrolle belohnt wird. Wokismus ist eine Gefahr für die freie Meinungsäußerung und unvereinbar mit einer egalitären Gesellschaft.




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