Guérot: Gut, aber naiv

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Zunächst Dank an Ulrike Guérot – sie umreisst die Situation intelektuell sehr gut. Es ist ein Genuss ihr zuzuhören.

Leider ist sie (so sehe ich es) absolut naiv, was die „Setzung“ der neuen, unfreiheitlichen Ideen angeht. Diese Setzung erfolgt m.E. keinesfalls einfach nur aus dem Affekt, sondern sie werden systematisch von Interessensgruppen, den Machtzentren, vorbereitet und eingebracht. Man sieht am aktuellen Vorpreschen von Macron und seinen irrwitzigen Ideen ganz gut, dass hier die Agenda weiter voran getrieben wird in eine klare Richtung.

Auch was das Nutzen von Angst und Schuld angeht, bennent sie zwar deren überdimensionierten Einsatz, ohne dann aber entscheidende Schlüsse daraus zu ziehen – geschichtlich waren Angst und Schuld immer die Werkzeuge, Gesellschaften an die Kette zu legen. Wir erleben aktuell den Abbau der Demokratie zu einem technokratischen Überwachungsstaat mit den Machtzentren in der Digitalindustrie und im Finanzsektor.

Die Ungleichbehandlung von Demonstrationen ist nur ein weiterer himmelschreiender Aspekt dieser stattfindenden Umerziehung.

Guerot ist bei glasklarem Verstand und es ist wohltuend, ihre klaren Ausführungen zu folgen – Angst zu externalisieren ist in der Tat keines Menschen Recht – völlig richtig. Dennoch sind einige Ansätze zu brav, denn sie stellt zwar völlig richtig (und wichtig) heraus, dass die Unmöglichkeit des Nachweises die fundamentale Blindstelle des Mainstream ist, allerdings liefert sie dessen Gegenmassnahme, ohne es zu bemerken, gleich mit: denn man arbeitet ja durch Trackingtools und Überwachung gerade daraufhin, die Justiziabilität bald nachzuliefern – dass hier genau das versucht wird, nämlich „in dubio pro reo“ gerade umzukehren, spricht sie an anderer Stelle zwar an, bemerkt aber offenbar nicht den Zusammenhang in dem Versuch, die Daten der Bürger gegen diese zu verwenden im Sinne der „Fahrlässigkeits – Anklage“.

Auch ihre sehr gelungenen, vergleichenden Gedankenspiele (Fusspilz, Grippe) laufen da perspektivisch ins Leere, wo ja längst klar ist, dass Corona eben (rein emotional) auf ein Unvergleichlichkeits-Level gehievt wurde – derart logische Zusammenhänge also nicht mehr wahrgenommen werden können, da die Ebenen Zusammenfügung offenbar bei den meisten nicht mehr funktioniert – Corona ist anders, Corona bedeutet Todesangst und eben diese ist es, die auf tiefster emotionaler Ebene das logische Denken ausschaltet.

Eben diese Emotionalität ist ungeheuer gefährlich, da sie – einmal verinnerlicht – den Menschen sich vergessen macht. Gesellschaftsverträge spielen da keine Rolle mehr, wo konformistische, hoch emotionalisierte Gesellschaften Sündenböcke brauchen, um die ewig drohende Gefahr (der Konfrontation mit der demokratischen aber auch der persönlichen Wahrheit) auszulöschen.

Gain of Function Forschung wird seit über 30 Jahren dazu genutzt, die Biowaffenkonvention zu umgehen. Coronaviren sind Hauptforschungsinhalt des Militärs der einzigen Supermacht und anderer, wobei der private Sektor auch und gerade bei Militärforschung eine immer größere Rolle einnimmt. Die Pandemie (und nachfolgende) ist der Versuch einer Gesellschaftstransformation, die bisher offensichtlich nach Plan verläuft.

Auch wenn es höchst erfreulich ist, dass sich Intellektuelle zu Wort melden und offenbar gehört werden – die Gesamtentwicklung der Ereignisse ist längst nicht mehr nur alarmierend, sondern sie zeigt, wie schnell der Werteverfall vor unseren Augen voranschreitet.

Vom Bilden schlagkräftiger, resilienter, intellektueller Netzwerke, die lösungsorientiert, medienwirksam (!) und pragmatisch Ideen zur Rettung der liberalen Demokratie skandieren bzw deren Kampagnenerfolg/Mißerfolg wird abhängen, ob die Demokratie 2.0 gelingen kann oder ihre Vorgängerversion unter dem korrupten Walross des Turbokapitalismus wieder mal untergehen wird.


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