Kein Eis für Vorerkrankte!

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Für meinen 4 jährigen Sohn sind die „Wechsel“,  also die Tage, an denen ich ihn von der Kita abhole, wenn er zuvor bei seiner Mutter war, nicht immer die leichtesten.

Heute ist so ein „Wechseltag“ und da wollte ich ihm mit einem Eis eine Freude machen – wir fuhren auf dem nach Hauseweg also bei „Fräulein Frost“ in der Friedelstraße vorbei.

Wir wollen gerade bestellen, nach langem Schlange stehen, als die Eis Verkäuferin mich nach der Maske fragt. Ich informiere sie darüber, dass ich ein Attest habe und möchte bestellen, doch sie fordert mich dazu auf, augenblicklich das Geschäft zu verlassen.

Ich kann es kaum glauben und bitte sie – beinahe flehend – dass zumindest mein Sohn eine Kugel bekommt. Als offenbar auch das verwehrt werden soll, bietet der Herr hinter mir freundlicherweise spontan seine Hilfe an.

Ich drücke ihm ein zwei Euro Stück in die Hand und verlasse das Lokal.

Mein Sohn bekam somit noch sein Eis. Ich – als Vorerkrankter – ging leider leer aus.
Im zarten Alter von 4 Jahren lernen müssen, dass in Deutschland nur bestimmte Menschen bedient werden – dafür bedanken wir uns bei einem sehr kühlen „Fräulein Frost“..

Dieses Erlebnis ist nun schon das zweite dieser Art innerhalb weniger Wochen, zuvor sollte ich bei dem Eisladen „Vanille & Marille“ bitteschön „von der Türschwelle aus bestellen“ – auch eine kreative Art der Diskriminierung.

PS: die Inzidenz in Berlin liegt seit Tagen konstant bei ca 27, das bedeutet von 100.000 Menschen haben (im Vergleich zur Vor-Woche) 27 einen positiven Test (der wiederum nichts über eine Erkrankung aussagt). Die Wahrscheinlichkeit, sich in dieser Eisdiele anzustecken ist in etwa 0,0.. ach, lassen wir das.

PPS: Dass es auch anders geht, zeigen die bei animap.info teilnehmenden Unternehmen. Hier wird klar und deutlich das Diskriminierungsverbot aus §3 GG in den Vordergrund gestellt. Wer einen Eisladen in Kreuzberg oder Neukölln kennt, der alle Menschen gleich behandelt – gerne dort eintragen und mir Bescheid geben. Danke!


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Ein Kommentar

  1. Michaela Köpf
    10. August 2021
    Antworten

    Traurig!

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