Risikoabwägung

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Ein Gastbeitrag von Tore Schlunz

Ich kenne eine Person, die ihre Kinder gegen Covid-19 impfen lassen will. Noch diesen Sommer sollen sie dran kommen, sobald es möglich ist. Ich kenne auch die Kinder dieser Person und mag sie sehr. Leider komme ich mit meinen Einwänden nicht weit.

„Ich lasse mich nicht auf eine Diskussion mit dir ein, ich arbeite im medizinischen Bereich und kenne mich besser aus als du…“ Ich habe auch einen guten alten Freund, der als Intensivpfleger arbeitet. Der lässt sich weder impfen noch hält er was von der ganzen Panikmache. Nun bleibt die Frage offen, wie ich die eingangs erwähnte Person erreiche, die sich selbst schon hat impfen lassen, den eigenen Kindern vorrangig Kontakt mit getesteten Personen gestattet und der Meinung ist, dass die hohen Inzidenzwerte in Deutschland den vielen Demonstranten zu verdanken sind, obwohl Aerosolforscher längst klargestellt haben, dass man sich im Freien nicht infizieren kann. Die hohen Inzidenzwerte basieren auf massenhaften Schnelltests, deren Aussagekraft so exakt ist wie das Horoskop einer Boulevardzeitung. (1)

Das sollte eigentlich mittlerweile bekannt sein, spätestens seit Medizinprofessor Schrappe im ZDF Interview das RKI als „politisch gesteuert“ und dessen Infektionszahlen für unzureichend erklärte. Sie hätten „keine Basis“ und seien „das Papier nicht wert“, auf dem sie geschrieben seien. (2) Es sollte auch allen Menschen unserer Gesellschaft klar sein, dass die Covid-19-Impfstoffe nur eine bedingte Zulassung haben, da bei ihnen die jahrelangen Testphasen ausfielen. Bisher sah die Entwicklung eines Impfstoffes drei Testphasen vor, die erst nach 10-15 Jahren abgeschlossen waren.

• Phase 1 Ein neuer Impfstoff wird zunächst in einer sehr kleinen Gruppe von freiwilligen Probanden getestet (<100), um größere Sicherheitsprobleme auszuschließen und den Ärzten zu helfen, die richtige Dosis zu ermitteln. Diese Phase kann sich über mehrere Jahre erstrecken.

• Phase 2 Hier wird der Impfstoff in einer größeren Gruppe Freiwilliger getestet (<1.000). Dabei wird hauptsächlich die finale Konzentration des Wirkstoffs ermittelt sowie die Anzahl der Impfungen, die nötig ist, bis ein Schutz aufgebaut ist. Die Ärzte achten hier auch auf seltener auftretende potenzielle Nebenwirkungen. Auch diese Phase kann mehrere Jahre dauern.

• Phase 3 Dann wird der Impfstoff über einen bestimmten Zeitraum (oft vier bis sieben Jahre) an mehreren tausend gesunden Freiwilligen getestet. (3)

Um rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen und sich abzusichern, wurde bei Biontech-Pfizer von einer Notfallzulassung abgesehen und eine bedingte Zulassung erteilt. Diese ist ein Jahr lang gültig. Zitat Dr. Manja Epping, Fachanwältin für Pharmarecht: „Dass ein nicht zugelassenes Arzneimittel für einen befristeten Zeitraum genehmigt wird. Im Falle des Impfstoffs der Hersteller Biontech und Pfizer ist die Genehmigung von der EU-Kommission für ein Jahr erteilt worden. Bei der bedingten Zulassung wurden alle drei Testphasen des Arzneimittels ordnungsgemäß durchgeführt.“ (4) Interessant, dass die drei Testphasen nun in so kurzer Zeit durchgeführt werden konnten.

„Die bedingte Zulassung durch die EU-Kommission gilt nun für ein Jahr. Dann kann die Kommission auf Grundlage weiterer Tests entscheiden, ob sie dem Impfstoff eine neue einjährige Zulassung erteilt oder ob sie eine Vollzulassung für fünf Jahre ausspricht. Entscheidend sei dabei, ob im Laufe des Jahres genügend Erkenntnisse über mögliche Langzeitfolgen gewonnen wurden, erklären die Pharma Anwälte.“ (4)

ZDF

Man braucht nun also nur noch ein Jahr für die Einschätzung von Langzeitfolgen. Anstatt nun gebetsmühlenartig auf die vielen gemeldeten Nebenwirkungen in USA, UK und Europa zu verweisen, die in ihrer Zahl so hoch sind, dass diese Impfstoffe sicher niemals über die bedingte Zulassung hinaus kommen, möchte ich einen interessanten Beitrag zitieren, der Autor bezieht sich u.a. auf Daten des DGPI.de:

„Wie gefährdet sind Kinder und Jugendliche in der Pandemie eigentlich? Es gibt in Deutschland etwas über 14 Millionen Kinder und Jugendliche. Von denen mussten in den letzten 12 Monaten 1259 mit einer SARS-CoV-2-Infektion im Krankenhaus behandelt werden – davon 65 auf der Intensivstation. 4 verstarben an ihrer Infektion. Für Kinder und Jugendliche besteht also nur ein äußerst geringes Risiko schwer an Covid-19 zu erkranken oder gar zu sterben. Eine Grippe wäre für diese Gruppe gefährlicher. Wie hoch könnte dagegen das Risiko einer Impfung für Kinder und Jugendliche sein?

Der Impfstoff für Kinder und Jugendliche von Biontech ist ebenfalls ein genbasierter mRNA-Impfstoff – für den noch keine Langzeitstudien vorliegen. Vermutlich der gleiche, der auch den Erwachsenen verimpft wird – nur anders dosiert. Seit einigen Monaten wird der Impfstoff von Biontech/Pfizer an Erwachsenen erprobt. Nachfolgend die bisher dem Paul-Ehrlich-Institut gemeldeten Nebenwirkungen: Bis zum 02.04.2021 wurden laut Angaben des Robert Koch- 10.722.876 Impfungen mit Comirnaty (Biontech/Pfizer) durchgeführt. 12.409 Verdachtsfälle (von Nebenwirkungen) wurden zur Impfung mit Comirnaty gemeldet. In 1832 Verdachtsfällen wurden schwerwiegende unerwünschte Reaktionen gemeldet. Als schwerwiegende Reaktionen gelten solche, bei denen die Personen im Krankenhaus behandelt werden oder Reaktionen, die als medizinisch bedeutsam eingeordnet wurden. Auffällig: Venöse Thrombosen + Embolien 89 Fälle und Arterielle Thrombosen 104 Fälle Dem Paul-Ehrlich-Institut wurden 321 Todesfälle bei Geimpften mit Comirnaty im Alter von 24 bis 102 Jahren gemeldet. Der zeitliche Zusammenhang zwischen Impfung und dem tödlichen Ereignis variierte zwischen weniger als eine Stunde und 40 Tagen nach Impfung.“

Fazit

Das Risiko für Kinder und Jugendliche an einer SARS-CoV-2-Infektion schwer zu erkranken = 0,009% Das mögliche Risiko von schweren Impf-Schäden, die in einem Krankenhaus behandelt werden müssten: 0.017% Das Risiko für Kinder und Jugendliche an einer SARS-CoV-2-Infektion zu sterben = 0.000028% Das mögliche Risiko – bisher nur nach Daten von Erwachsenen – an den Folgen einer Impfung zu sterben: 0,0031 Das Risiko einer Impfung ist für Kinder und Jugendliche (höchstwahrscheinlich) größer als das Risiko einer SARS-CoV-2- Infektion. Dabei sind noch nicht einmal die möglichen unbekannten Langzeitrisiken berücksichtigt, die bisher noch gar nicht erforscht werden konnten.“ (5)

Der Verband der Kinder- und Jugendärzte im Saarland warnt unterdessen davor, einen Corona-Impfstoff für Kinder und Jugendliche sofort nach dessen Zulassung in der Breite einzusetzen. (6) Auch die Fraktionen mahnen zur Vorsicht bei Kinderimpfungen. (7) Eigentlich sollte das reichen, um das Ganze ernsthaft zu hinterfragen. Es steht natürlich jedem Menschen frei, sich als Proband für neue Impfstoffe zur Verfügung zu stellen oder Bungee-Jumping mit einer alten Paketschnur auszuprobieren, aber die eigenen Kinder einem solchen Risiko auszusetzen, grenzt an Wahnsinn.

Quellen:

(1) https://www.merkur.de/welt/corona-schnelltest-ergebnis-hamburg-senat-tschentscher-rkipandemie-pcr-90474323.html

(2) https://www.zdf.de/nachrichten/zdfheute-live/videos/schrappe-corona-kritik-video-100.html

(3) https://arztundkarriere.com/forschung/die-entwicklung-impfstoffen/

(4) https://www.zdf.de/nachrichten/politik/impfstoff-zulassung-ema-deutschland-100.html

(5) https://www.freitag.de/autoren/fro/hurra-bald-auch-mrna-impfstoff-fuer-babys

(6) https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/kinderaerzte_warnen_vor_schnellem_ Einsatz_von_coronaimpfung_bei_kindern_100.html

(7) ttps://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/landtag_kinderimpfungen_kritik_100. htm

(8) https://dgpi.de/stellungnahme-dgpi-dgkh-hospitalisierung-und-sterblichkeit-von-covid-19-bei-kindern-in-deutschland-18-04-2021/

(9) https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-bis-02-04-21.pdf?__blob=publicationFile&v=4


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