Schon gewusst? Durch aggressives Marketing schaffte die Pharma ihre Opioid-haltigen Produkte zuletzt auch als Schmerzmittel an die Menschen zu bringen. Immer mehr Menschen verstarben durch den Gebrauch dieser Produkte. Über 500.000 Menschen starben inzwischen allein in den USA an Opioid Überdosen, also an Medikamenten, die zum Teil sehr irreführend vermarktet wurden („Painkiller“) Viele Hersteller wurden deshalb immer wieder zu sehr hohen Geldstrafen verurteilt. Das ganze ging soweit, dass der amerikanische Präsident 2017 den medizinischen Notstand ausrufen musste und es zeigt anschaulich, wo wir als westliche Gesellschaften stehen. Wir erlauben einer (zu großen Teilen) kriminellen Industrie ein Geschäft mit unserem Leben.
Von Wikipedia:
Nach Aussagen der Drug Enforcement Administration (DEA) erreichten die Todeszahlen durch Überdosen 2015 die Ausmaße einer Epidemie.[11] Bereits zwischen 1999 und 2008 stiegen die Zahl der Todesfälle durch Überdosen, der Verkauf und der Missbrauch von Schmerzmitteln stark an. Waren es im Jahr 1999 etwa 4.000, stieg die Zahl der Todesfälle bis in das Jahr 2010 auf 16.000 an.
Im Jahr 2016 starben 64.000 Menschen (davon 42.249 durch Opioide) in den USA an einer Überdosis.[12] Seit jenem Jahr kam es bisher in den USA jährlich zu mehr Todesfällen durch Opioide als durch Autounfälle und Waffen.[13] Nach Angaben der CDC stieg die Zahl der Opfer 2017 nochmals um 10 % auf 72.287.[14]
Eine Drogen-Überdosis ist bei Amerikanern unter 50 Jahren die häufigste Todesursache, wobei hiervon zwei Drittel der Todesfälle inzwischen durch Opioide verursacht werden.[15] Dies hat dazu beigetragen, dass die mittlere Lebenserwartung in den USA in den letzten Jahren gesunken ist. Anders als früher ist die Drogensucht nicht mehr vorwiegend auf soziale Brennpunkte in Großstädten beschränkt, sondern betrifft vor allem die Mittelschicht in der amerikanischen Provinz. Als einer der Hauptgründe wird die allzu leichtfertige Verschreibung von Opioiden zur Schmerzbekämpfung in Pill Mills[16] angenommen.
Viele der Todesfälle gehen auf das sehr stark wirksame Fentanyl zurück, das ebenso wie Heroin meist über Mexiko in die USA geschmuggelt wird. Im Unterschied zu Heroin wird es zunehmend auch vor Ort synthetisiert. Fentanyl wird immer öfter verwendet, um das weniger starke Heroin zu strecken. Durch die weitaus höhere Wirksamkeit der Mischung kommt es häufig zu unbeabsichtigten Überdosen. Im März 2017 erklärte der Gouverneur von Maryland in seinem Bundesstaat den Notstand, um die Krise zu bekämpfen, im Juli 2017 wurde die Krise als größte Herausforderung für die Food and Drug Administration (FDA) bezeichnet.
Im Jahr 2007 wurden Purdue Pharma und drei Manager für die aggressive Vermarktung von Oxycontin in einem Vergleich zu einer Strafzahlung von 634,5 Millionen US-Dollar verurteilt.[17] 2019 verklagte als erster US-Bundesstaat Massachusetts acht Mitglieder der Pharmaunternehmer-Familie Sackler.[18][19] In einer Sammelklage von US-Kommunen vor dem Bezirksgericht in Cleveland werden Walmart, Purdue, Mallinckrodt, CVS, Cardinal und anderen vorgeworfen, die Kommunen aus Profitgier vorsätzlich mit opioidhaltigen Schmerztabletten „überschwemmt“ zu haben. Die Kläger berufen sich unter anderem auf den Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act (RICO).[9] Purdue Pharma (270 Mio. USD) und Teva (85 Mio. USD) leisteten vor Prozessbeginn Vergleichszahlungen, so dass deren Strafverfahren eingestellt wurden.[20]
Im August 2019 verurteilte ein Gericht im US-Bundesstaat Oklahoma den Pharmakonzern Johnson & Johnson in Zusammenhang mit der Opioidkrise zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von 572 Millionen Dollar.[21]
Im US-Bundesstaat Ohio wendeten die Pharmakonzerne McKesson, AmerisourceBergen und Cardinal Health im Oktober 2019 eine weitere juristische Aufarbeitung durch einen Vergleich ab.[22]
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