Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger – Liebe Brüder und Schwestern
Das Denken ist ein Geschenk.
Und wir alle verehren die Aufklärung, ohne die wir in vielen Bereichen nicht da wären wo wir heute stehen. Die Wissenschaften haben uns emanzipiert, sie haben uns mündig gemacht.
Wir haben haben uns befreit von denen, die uns diktieren wollten, was wir glauben sollen. Viele wendeten sich zurecht ab von der Kirche – aber wo stehen wir jetzt, wo stehen wir heute, im Jahr 2020? Wie steht es um unseren Glauben? Wie steht es um unser freies Denken?
So mancher Spitzenpolitiker trägt das christliche C am Revers, aber was ist an dieser Welt, wie wir sie heute erleben, noch christlich? Unsere Christenpartei, die angeblich so beliebte Partei dieses Landes, scheint nur noch eine leere Hülle zu sein, die ihre Werte vergessen zu haben scheint. Wie sonst erklären wir uns, dass unser Land augenblicklich Spitzenreiter ist, wenn es um neue Rüstungsausgaben geht?
Ja, das Denken ist ein Geschenk.
Aber wenn das Denken dazu führt, dass wir unsere Herzen verschließen und unsere Instinkte verlernen, dann ist es Zeit innezuhalten. Dann darf das Denken eine Verschnaufpause einlegen, vielleicht haben wir es ja übertrieben mit dem Denken. Haben uns gänzlich damit identifiziert und dabei vergessen, dass wir nicht das Denken sind. Wir haben so viel gedacht, dass die künstliche Intelligenz bereits heute viele Denkprozesse effizienter durchführen kann als wir es können.
Aber KI ist nicht menschlich und wird es wohl niemals sein. Wer wird der KI sagen, was zu tun ist – und was sie lieber bleiben lässt? Sind wir möglicherweise falsch abgebogen? Haben wir noch die Vernunft, derer es bedarf, solch mächtige Werkzeuge zu bedienen? Wo sind die Werte, die wir angeblich hochhalten? Was ist der Mensch?
Privatfirmen horten Patente auf Lebewesen, auf Mutationen, ja auf Viren selbst! Unser Denken brachte uns eine aus den Fugen geratene, entkoppelte Finanzwirtschaft, einen komplett automatisierten Hochfrequenzhandel, bei dem mit maximal großen Einsätzen per KI Gewinne aus dem Markt gepresst werden und erdrutschartige Bewegungen in Gang gesetzt werden. Ein psychophatisches System, dem nichts mehr heilig ist ausser dem totalen Profit.
Wenn Pharmakonzerne Therapien für 60.000 Euro verkaufen, für die sie selbst nur 150€ zahlen, dann ist das absoluter Wahnsinn. Und unsere Politik lässt diesen Wahnsinn gewähren. Das aktuelle Patentrecht ermöglicht diese Perversionen.
Unsere moderne Zivilisation ist fundamental erkrankt, da helfen weder 25 Sorten Deodorant noch das neueste Trendfood – und erst recht kein nagelneues Auto, um diese Erkrankung zu verschleiern. Unser Planet und unsere Menschenseelen ächzen unter unserer Gier und unserem Materialismus, es ist eine Welt der Ungerechtigkeit. Kultur wird ersetzt durch Konsum – und Lebensräume, die nicht profitabel sind, verschwinden. Das heiligste, unsere Kinder, werden möglichst früh “getargeted”, als Konsumenten von morgen abgerichtet und vor allem: um ihre Kindheit gebracht. Wir haben Gott für tot erklärt und beten stattdessen Götzenbilder an – wir dürfen uns selbst konstatieren: so kann es nicht weitergehen.
Die Zeit für Veränderung ist jetzt. Nicht morgen, nicht nächste Woche und schon gar nicht nach Corona. Sondern jetzt, ab sofort, permanent, jetzt.
Der Impuls aufzuwachen und sich selbst zu ermächtigen war nie größer als am heutigen Tag. Wir dürfen uns unseres Verstandes bedienen, wir dürfen frei denken, niemand hat das Recht uns vorzuschreiben was gute Information ist und was schlechte. Informationen sind in diesem Augenblick frei zugänglicher denn je – das ist gut so und wir sind alle angehalten darauf zu achten, dass das auch so bleibt.
Darüber hinaus dürfen wir jetzt damit anfangen, uns zurückzubesinnen auf unsere Herzen, auf unsere Innenwelt.
Seien wir mutig, erkennen wir, dass jeder und jede von uns einen Beitrag leisten kann, vernetzen wir uns, lieben wir uns, streiten und vertragen wir uns, spalten wir uns nicht noch weiter, übernehmen wir Verantwortung dafür eine bessere Welt zu kreieren, eine Welt mit mehr sozialer Gerechtigkeit und einer lebendigen Demokratie. Wir können das in jedem Augenblick tun, vor allem im Zwischenmenschlichen, aber auch indem wir beginnen uns besser zu informieren und mehr zu interessieren.
Fangen wir an!
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