Korruption im Kanzleramt

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#Chatprotokolle

Die Causa Sebastian Kurz offenbart das, was immer mehr Menschen bewusst wird: auf oberster Ebene wird mit gezinkten Karten gespielt, Macht ausgeübt und frisiert, was das Zeug hält. Die Politik holt sich Medienvertreter ins Boot, um das Spiel zu dominieren – Regeln gibt es dabei nicht.

Wer glaubt, ein Medien-Phänomen wie Donald Trump – der allein durch sein Medienimperium zum mächtigsten Mann der Welt werden konnte – wäre eine Einzelerscheinung, hat grundlegendes nicht verstanden. Politik ist mehr denn je ein Spiel auf der Klaviatur der Macht. Wer erstmal eine gewisse (Medien) Macht akkumuliert, kann diese wiederum nutzen, um weiter nach oben zu kommen und seine Position zu festigen.

So weit wie wir, bin ich noch nie gegangen. Wer zahlt, schafft an, ich liebe das!

Thomas Schmidt (Berater von Kurz und Finanzbeamter)

Wie skrupellose Politiker heutzutage agieren, zeigen nun die SchauspielerInnen vom Wiener Burgtheater anhand der #Chatprotokolle der Beteiligten Politiker und Medienvertreter. Der Mund dürfte vielen offen stehen bleiben, wenn sie hören, wie hier ihre gewählten Vertreter sich artikulieren.

Umfragen werden in Auftrag gegeben, wissenschaftliche Studien ebenso. Direkter Zugriff des Kanzlers erfolgt auf die Berichterstattung der Mediengruppe. Alles dient der Formung der öffentlichen Meinung. Denn wer beliebt ist, also „demokratisch legitimiert“, ist unangreifbar.

Was bleibt?

Die Erkenntnis, dass hier grobe Blödheit in Form des Ibiza Videos (unten verlinkt) der Auslöser war, wodurch die Behörden überhaupt erst Wind bekamen von den unlauteren Vorgängen um die Landesspitze. Zudem wurde schlauerweise ein Backup auf einem Rechner vergessen: ein grober Fehler, der der Staatsanwaltschaft im weiteren Verlauf in die Hände spielte.

Vor allem aber bleibt die Gewissheit, dass viele der mafiösen Netzwerke auf allerhöchster Ebene im Verborgenen bleiben, weil derartige Fehler von Profis in der Regel eben nicht gemacht werden. Man darf den Österreichern an dieser Stelle für ihre etwas prollige Art dankbar sein, denn vielleicht erwachen nun ein paar fest schlafende Verträumte, die immer noch glauben, ihre Demokratie könnte nicht von innen zersetzt werden.

Merkel ist sicherlich schlauer als Kurz..


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