Der Weg ist das Ziel

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Ich war etwa zehn oder zwölf Jahre alt, als mir mal eine Postkarte in die Hände fiel, auf der stand „Der Weg ist das Ziel.“ Ich weiß nicht mehr, was mir damals durch den Kopf ging, aber es war wohl so etwas wie eine innere Eingebung, eine Vorahnung darüber, dass dieser Spruch für mich eine tiefere Bedeutung beinhalten würde. Ich erinnere mich bis heute sehr gut an diese Postkarte, bzw an den Spruch darauf.

Heute, also etwa 25 Jahre später, hat „Der Weg ist das Ziel“ für mich eine so tiefe Bedeutung gewonnen, dass ich diesen Blog ins Leben gerufen habe. Ich verstehe jetzt, was ich damals (vermutlich) nur geahnt habe.

Was also meine ich herausgefunden zu haben?

So lange ich lebe (und ich meine damit die Manifestation in DIESER Welt, über das Leben danach bzw davor können wir gern auch mal Gedanken austauschen..), werde ich darauf angewiesen sein zu atmen, zu essen, zu urinieren usw. – das heißt ich sehe mich gewissen Umständen, Widrigkeiten und Herausforderungen gegenüber, zu denen ich mich positionieren muss. Ich kann jetzt religiös werden oder Atheist, ich habe an verschiedenen Stellen in meinem Leben die Wahl, viele kleine Entscheidungen manifestieren sich letztendlich zu meiner jetzigen Lebenssituation. Die entscheidende Frage dabei aber ist: wie möchte ich im Grunde meines Herzens leben, das heisst wie bewusst möchte ich leben? Zu was fühle ich mich wirklich berufen? Dazu Karriere zu machen, Geld zu verdienen, Erfolg zu haben? Oder dazu mein Herz zu öffnen? Authentisch zu sein? Meiner Angst ins Auge zu blicken? Zu lernen?

Für mich steht fest, dass ich in diesem Leben mehr zu mir selbst kommen möchte. Die unbewussten und runterziehenden Verhaltensweisen transformieren möchte; die Tage meines Lebens intensiv leben möchte, voller Dankbarkeit, innerer Weite und Demut. Mein Herz weit öffnen möchte für alle Menschen und die negativen Glaubenssätze, die mich davon abhalten, über Bord werfen möchte. Aber wie kommt man dorthin? Die Antwort ist: indem man irgendwo anfängt. Jeder kann irgendwo in diesen Prozess eintreten, ganz egal wo er gerade steht. Ob Du gerade den größten Fehler Deines Lebens gemacht hast oder seit Jahren von innerer Zerrüttung geplagt bist – es ist nie zu spät, sich etwas in diesem Leben bewusst zu machen.

Oft hilft es, sich den eigenen Tod sehr bewusst zu machen. Die Vergegenwärtigung der eigenen Vergänglichkeit kann unter Umständen dazu führen, dass wir unsere eigene Verhaltensweise ehrlicher reflektieren und zu tieferer Einsicht über uns selbst kommen. Wenn wir erkennen, dass wir letzten Endes selbst die Dinge in unser Leben manifestieren, wenn wir also zu echter Selbstverantwortung gelangen, dann werden wir eine andere Beziehung zu unserem Leben und zu uns selbst haben. Wir werden sehen, dass wir, seit wir geboren wurden, dabei sind zu sterben. Wir werden dankbar sein, weil wir noch nicht gestorben sind, sondern noch am Leben sind. Und diese Wahrheit zu verinnerlichen und zu leben, bedeutet sich auf den Weg zu machen, anstatt dieses kostbare Leben nur verstreichen zu lassen.

Der Weg ist das Ziel: der Weg hört nie auf und er wird immer wieder beschwerlich sein. Das Loslassen, letzten Endes das Sterben, ist alles andere als ein leichter Prozess. Das Ego möchte gern ein Wörtchen mitreden. Und das ist gewissermaßen völlig okay – we are human, after all.

Aber wer sich einmal wirklich auf den Weg macht, der spürt ganz tief in sich drin, dass es kein Zurück mehr gibt. Die Entscheidung, sein Leben dem inneren Ziel zu widmen, – einmal getroffen – ist unumkehrbar.


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