Die Moralisten zerstören unser Land

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Die deutsche Debattenkultur zerfällt seit den Corona Jahren in Atem-beraubendem Tempo. Seit etwa 2021 hat sich die deutsche Öffentlichkeit in einer Spirale der moralischen Überbietung und der faktischen Debattenverweigerung verfangen, die inzwischen nicht mehr nur berufliche Existenzen zerstört, sondern auch auf die Straße übergegriffen hat und physische Gewalt legitimiert. Die inzwischen unzähligen Fälle – Bernd Stegemann, Ulrike Guérot, Marie Luise Vollbrecht, der aktuelle Unternehmerstreit um dm und Rossmann sowie die Krawalle von Gießen – sind keine isolierten Vorfälle, sondern Stationen einer kontinuierlichen Eskalation, bei der eine bestimmte moralische Avantgarde (oft aus dem links-grünen Milieu) sich selbst ermächtigt, Grenzen zu ziehen, Andersdenkende zu ächten und letztlich auch Gewalt zu rechtfertigen oder zumindest zu verharmlosen. Das zentrale Muster ist immer dasselbe: Statt argumentativer Auseinandersetzung wird eine moralische Totschlagkeule geschwungen („rassistisch“, „rechts“, „verschwörungstheoretisch“, „AfD-nah“), die jede weitere Diskussion unmöglich macht. Wer die stärkste moralische Empörung zeigt, gewinnt – unabhängig von Fakten, Verhältnismäßigkeit oder Rechtsstaatlichkeit. Dieses Overbidding-Prinzip (wer am radikalsten moralisch ist, ist am reinsten) hat sich verselbständigt und frisst inzwischen seine eigenen Kinder.

1. Bernd Stegemann 2021 – der Prototyp der theatralischer Selbstzerstörung

2021 veröffentlichten über 1.500 Theatermitarbeiter einen offenen Brief, in dem sie Stegemann Rassismus und „rechte Positionen“ vorwarfen – ausgelöst durch seine Kritik an Identitätspolitik und seine These, dass linke Moralpolitik die eigentliche Arbeiterklasse verrate. Es gab Boykottaufrufe gegen Theater, die mit ihm zusammenarbeiteten. In einem aktuellen Welt-Interview (November 2025) sprechen ehemalige Unterzeichner offen davon, dass sie „die Kontrolle verloren“ hätten und es eine „Hexenjagd“ gewesen sei. Ungerechtigkeit Nr. 1: Die Ankläger mussten keinerlei Belege liefern. Es reichte die bloße Behauptung der moralischen Verunreinigung. Stegemann wurde nicht mehr eingeladen, Aufträge wurden storniert – eine berufliche Hinrichtung ohne Gerichtsverfahren. Das Fatale: Viele Unterzeichner gaben später zu, den Text gar nicht richtig gelesen oder Stegemanns Positionen gar nicht gekannt zu haben. Sie unterschrieben aus Angst, selbst als „rechts“ zu gelten. Das ist der Kern des Verbotswahns: Die größte Angst ist nicht vor der AfD, sondern vor dem eigenen Milieu.

2. Ulrike Guérot – als „Verschwörungstheoretikerin“ und „Putin-Versteherin“ exekutiert

Guérot wurde 2023 von der Uni Bonn fristlos gekündigt – offiziell wegen Plagiatsvorwürfen. Die Klage scheiterte 2024/2025 vor Gericht. Aber jeder, der den Fall verfolgt hat, weiß: Die eigentlichen Gründe waren ihre Corona-Kritik („Plandemie“-Vorwurf), ihre Kritik am Ukraine-Krieg-Narrativ und ihr Eintreten für eine andere Europapolitik. Sie wurde systematisch aus Medien und Universitäten verbannt, bevor das Plagiatsverfahren überhaupt lief. Ungerechtigkeit Nr. 2: Das Plagiat wurde erst gesucht, nachdem sie politisch untragbar geworden war. Es diente als willkommener Vorwand. Selbst bei den Wiener Festwochen 2025 wurde ihr Fall als exemplarischer „Cancel Culture“-Fall diskutiert – von denselben Leuten, die vorher applaudiert hatten.

3. Der Unternehmerstreit 2025 (dm vs. Rossmann)

Der Verband „Die Familienunternehmer“ (VFU) erklärte Ende November 2025, man solle mit gewählten AfD-Politikern sprechen – keine Koalition, kein Tabu. Raoul Roßmann (Rossmann-Drogerie) trat sofort aus und erklärte öffentlichkeitswirksam, dies sei unverantwortlich. Sofort gab es Boykottaufrufe in sozialen Netzwerken gegen dm, Vorwerk und alle, die im Verband blieben. Christoph Werner (dm) wird aktuell als „AfD-freundlich“ diffamiert, obwohl er lediglich sagte, man müsse mit 20–30 % der Wähler irgendwie reden. Ungerechtigkeit Nr. 3: Hier zeigt sich die ganze Perversion des Moralismus: Wer Dialog vorschlägt, wird selbst zum Feind erklärt. Rossmann inszeniert sich als der einzig moralisch Reine – und verdient damit sogar Applaus in den entsprechenden Blasen. Die Boykott-Aufrufe gegen dm sind nichts anderes als die wirtschaftliche Variante der Theater-Boykotte von 2021. Nur dass jetzt Millionen Kunden aufgehetzt werden, ihren Discounter zu wechseln, weil der Chef eine andere Meinung hat als die Tagesschau. Zudem werden hier wieder einmal von den MSM nicht die realen Verhältnisse abgebildet: dass diese ganze Sache nämlich eine aufgebähte Posse ist, dürfte klar sein, wenn man bedenkt, dass beim VFU etwa 6500 Unternehmer gemeldet sind, davon aber nur drei „austraten“, der weitaus größere Teil der Verbandsmitglieder hat einfach keine Lust auf solche Marketing-Spielchen, die vor allem der Demokratie im Land schaden.

4. Gießen, 29.–30. November 2025 – der Übergang zur offenen Gewalt

25.000 Menschen demonstrierten gegen die Gründungsversammlung der „Jungen Alternative“. Das ist legitim. Was nicht legitim ist: Hunderte Vermummte griffen Polizei mit Steinen, Flaschen, Pyros und Bengalo an. 50 verletzte Polizisten, brennende Barrikaden, versuchte Sturm auf die Hessenhallen. Die Linken-Vorsitzende Schwerdtner sprach anschließend von „absolut unangemessener Polizeigewalt“ – die eigentlichen Täter wurden von ihr praktisch verteidigt. Ungerechtigkeit Nr. 4: Gewalt wird nicht nur toleriert, sondern moralisch umgedeutet. Wer Polizisten angreift, die eine legale Versammlung schützen, handelt plötzlich „antifaschistisch“. Die Opfer (Polizisten, AfD-Mitglieder, aber auch normale Bürger, die eingeschüchtert werden) werden unsichtbar gemacht. Das ist der Punkt, an dem die moralische Überlegenheit endgültig in offene Gewaltbereitschaft kippt – und große Teile der Medien und Politik schweigen oder relativieren diese gefährlichen Entwicklungen. Das Grundmuster der „Moralisten“ – warum sie immer gewinnen und immer weiter eskalieren müssen

  • Sie brauchen keine Argumente mehr → Eine moralische Anklage reicht, um jemanden zu erledigen.
  • Sie sind immun gegen Kritik → Wer sie kritisiert, gehört automatisch zum Feindlager („rechts“, „AfD-nah“, „Woker-Hasser“).
  • Sie überbieten sich permanent → Wer nicht mitmacht beim nächsten Canceln oder bei der nächsten Gewalt-Duldung, ist selbst verdächtig (siehe Unterzeichner beim Stegemann-Brief, die später Reue zeigten).
  • Sie definieren die Grenze des Sagbaren → Und schieben sie jeden Monat weiter nach rechts. Was gestern noch normal war („man muss mit Russland reden“, „Corona-Maßnahmen waren teilweise überzogen“, „mit AfD-Wählern sprechen“) war, ist heute schon „rechtsradikal“.
  • Sie haben die Institutionen erobert → Theater, Universitäten, große Teile der Medien, HR-Abteilungen, Verbände. Wer dort nicht mitmacht, fliegt.

Das Ergebnis ist eine Gesellschaft, in der immer mehr Menschen schweigen oder sich anpassen – aus Angst. Die eigentliche Mehrheit (die nie auf Demos geht und nicht auf X postet) zieht sich zurück. Übrig bleibt eine lautstarke, moralisch aufgeladene Minderheit, die glaubt, im Namen „der Demokratie“ die Demokratie abschaffen zu dürfen.Fazit – ja, es wird weiter eskalierenSolange diese Dynamik nicht durch Schweigen der Mitte, durch Feigheit von Politik und Medien und durch die permanente Belohnung der Lautesten nicht durchbrochen wird, wird es schlimmer werden. Gießen war kein Einzelfall – es war der logische nächste Schritt nach Stegemann (berufliche Exekution), Guérot (institutionelle Exekution) und dem dm-Boykott (wirtschaftliche Exekution). Der folgende Schritt wird physische Gewalt gegen Einzelpersonen oder Parteibüros sein – und er wird wieder als „antifaschistisch“ gerechtfertigt werden.Die größte Ungerechtigkeit ist nicht einmal die Gewalt oder das Canceln selbst. Die größte Ungerechtigkeit ist, dass diese Leute nie Konsequenzen tragen. Sie werden nie arbeitslos, nie boykottiert, nie angeklagt. Sie dürfen sich immer als die Guten fühlen – egal wie viele Leben sie zerstören.Die deutsche Debattenkultur ist 2025 nicht nur im freien Fall – sie hat bereits den Boden erreicht und gräbt sich weiter ein. Und die, die am lautesten „Nie wieder!“ rufen, sind gerade dabei, genau das möglich zu machen, was sie angeblich verhindern wollen: die Zerstörung der offenen Gesellschaft.


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