Mein neues Leben

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Mein neues Leben hat nicht damit angefangen dass ich nach Indien reiste.

Mein neues Leben begann vermutlich, als mir klar wurde welche gestalterische Kraft ich selbst besitze, als ich mir diese Kraft bewusst machte und mich bewusst dazu entschied, mir dieser Kraft so oft wie möglich in meinem Leben gewahr zu sein.

Mir wurde klar, dass ich in meinem bisherigen Leben einen Großteil meines Tages in einem unbewussten Zustand verbracht hatte. In einer Gedankenwelt, die sich zusammensetzt aus alltäglichen Sorgen wie „habe ich meinen Schlüssel dabei“ oder „komme ich auch pünktlich zur Arbeit“ und existenziellen Ängsten wie „bin ich liebenswürdig“ oder „habe ich genug“? Diese unbewusste Lebensweise führte dazu, dass ich Menschen in meinem Umfeld nicht mit Aufmerksamkeit und Verständnis begegnete, sondern hauptsächlich unbewusst und gesteuert von meinem über die Jahre erschaffenen Programmierungen lebte. Erwähnenswert scheint mir in diesem Zusammenhang, dass ich in den letzten Jahren immer wieder sehr bewusste Phasen hatte – sozusagen kürzere Erweckungserlebnisse, die dann aber wieder im Nebel der Alltagssorgen verschwanden und letztlich sogar noch dazu beitragen konnten, dass sich mein falsches Selbstbild (durch das sich auf diesen Phasen ausruhende Ego) verfestigen konnte.

Mir meine falschen, inneren Glaubenssätze wirklich bewusst zu machen und mich davon zu befreien ist ein längerer Prozess, an dem ich seit mehreren Jahren mehr oder weniger bewusst arbeite. Und um ehrlich zu sein wäre ich wohl nicht an dem Punkt, an dem ich jetzt bin, wenn ich nicht – durch eine persönliche Lebenskrise in sehr großes  Leid gestürzt – dazu gezwungen gewesen wäre, mir ein paar tiefergehende Gedanken über dieses, mein Leben zu machen und letzten Endes auch über den mir (und allen) bevorstehenden Tod.

Unterstützt durch die Weisheit und Lehre der Meister der weißen Magie (wie zB Tolle, Ruiz & Castanieda) und nicht zuletzt auch durch die Begegnung mit dem Buddhismus im eiab Waldbröl war es mir möglich, mehr und mehr zu mir zu kommen und das Netz der Zweifel an der neuen Lebensweise nach und nach abzubauen. Und zu begreifen, dass diese Arbeit ein Lebensweg ist und niemals abgeschlossen sein wird.

Ganz entscheidend war auch die Begegnung mit Dario Egeli – einem Schamanen, dessen Authentizität für mich ein lange ersehnter Hafen des Urvertrauens war. Durch die Begegnung mit Menschen, die für sich eine authentische und bewusste Lebensweise gewählt haben konnte ich auch für mich mehr und mehr diesen Weg beschreiten. Ich bin jedem Menschen unendlich dankbar für die Inspiration, wenn er (und sei es nur für einen kostbaren Augenblick) er selbst ist und mein Leben mit sich reich beschenkt.

Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich auch Angst. Angst vor der Selbstverantwortung, Angst vor dem mir bevorstehenden Weg. Allerdings ist diese Angst nicht so übermächtig, dass sie mich dazu bringt stehenzubleiben. Vielmehr bin ich mir bewusst, dass die vor mir stehenden Aufgaben bedingen, mich immer und immer wieder mit meinem persönlichen Schmerz und meinen Schatten auseinanderzusetzen, die zweifelsohne da sind. Der Prozess der Herzöffnung kann nur gelingen mit der inneren Bereitschaft sich immer wieder bewusst atmend den eigenen Dämonen zu stellen (Meditation). Wer einmal auf diesem Weg ist weiß, dass es keinen Weg zurück gibt. 

Rückblickend betrachtet begann mein Weg vielleicht vor etwa 18 Jahren, als ich das mir anerzogene Weltbild samt anerzogenem Gottesbild nieder riss. Auch damals war es eine Lebenskrise und die Entscheidung begleitet von großem Leid. Ich schwor dem ab, den ich nicht länger ehrlich behaupten konnte und wählte die Einsamkeit. Jetzt, Jahre später, komme ich wunderbarerweise wieder in die Verbindung mit dem Göttlichen, aber dieses mal hat es eine völlig neue Qualität, da es nicht anerzogen ist, sondern aus mir kommt.

Ich wünsche allen Brüdern und Schwestern, die sich auf den Weg machen Mut, Inspiration und Großzügigkeit mit sich selbst. Verzeiht Euch gegenseitig und verzeiht Euch selbst. Der Weg ist das Ziel.


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